Andi Arbeit Hahn: BÜGELBRETTER
Ginka Steinwachs: BLICKBOX LOVEPARADE
Jakob Kirchheim: LINOLBILDER
und Film

Eröffnung am 24.01.2008 um 19.00

Finissage am 27.01.2008

Lesung mit THOMAS QUASTHOFF u.a. am 26.01.2008 um 20.00

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Zu Andi Arbeit Hahn

Inventur

Dies ist meine Mütze,
Dies ist mein Mantel,
Hier mein Rasierzeug
Im Beutel aus Leinen.
Diesen Gedichtanfang Günter Eichs könnten wir für die Arbeiten Andi Arbeit Hahns erweitern um die Zeilen
Dies sind meine Bügelbretter,
Dies sind meine Farben,
Hier meine Textschnipsel
… Neben den "klassischen" Bügelbrettbearbeitungen kommen neuerdings große "Sargdeckel", der Form des Bügelbretts nachempfundene, Objekte hinzu. Dies sind mit Textzitaten, Cafepackungen oder Selbstportraits gespickte Sperrholz-Skulpturen an deren Rändern Mikadostäbchen oder Pfeifenreiniger in die Luft ragen. Es gibt zwei Theorien über die Beweggründe des Künstlers, der sich selbst lieber als Alltagsartist bezeichnet, sich ausschließlich mit Bügelbrettformen zu beschäftigen:
1. Nach einem selbst auferlegten "Malverbot" im "Deutschen Herbst" 1977 bis 1989, beschäftigte sich der Künstler mit Text, zwangsläufig kam er über kurz oder lang zum Buch der Bücher: Der Bibel. Von da war, nach Austausch des ersten Vokals von i zu ü und des zweiten Konsonanten von b zu g , der Weg nicht mehr weit von Bibel zu Bügel und nach einigen vergeblichen Versuchen Bügeleisen zu bemalen zur Bearbeitung von Bügelbrettern….
2. Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um ein Kindheitstrauma des "Alltagsartisten". Aufgewachsen in der späten Nachkriegszeit ist demzufolge oft in der Familie ein Bügelbrett als eine Art "Ersatztisch" zum Wickeln des Säuglings gewählt worden und hat so einen nachhaltigen Eindruck im Hirn des Artisten hinterlassen. So sind diese Bearbeitungen der Bügelbretter nichts anderes als ein Zurücksehnen in die frühkindliche Behaglichkeit der vom Aufbruch und Wirtschaftswunder geprägten Fünfziger Jahre.



Praxis Hagen
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